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Ruanda: Beziehungen zu Deutschland

29.05.2023 - Artikel

Zwischen Deutschland und Ruanda besteht ein enges und pragmatisches Verhältnis. Deutschland gilt generell als ein Partner ohne eigennützige wirtschaftliche oder politische Interessen. Die deutsche Kolonialzeit wird wegen der zeitlichen Ferne und in gewolltem Kontrast zur belgischen Kolonialherrschaft oft nostalgisch verklärt. Die rasche deutsche Hilfe nach dem Bürgerkrieg und Genozid 1994 ist nicht vergessen und wird von der ruandischen Seite weiter gewürdigt.

Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Ruanda ist ein zentraler Bestandteil des bilateralen Verhältnisses. Ruanda gehört nach wie vor zu den ärmsten Ländern weltweit. Trotz aller bisherigen Entwicklungsanstrengungen und Erfolge leben weiterhin mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in Armut.

Die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende drei Schwerpunkte: Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt, Ausbildung und nachhaltiges Wachstum für gute Jobs und Verantwortung für unseren Planeten – Klima und Energie. In der COVID-19-Krise wurde Deutschland für Ruanda zu einem zentralen Partner, v.a. durch die Aktivitäten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Charité, aber auch multilateral, etwa über die Impfstoffinitiative Covax. Deutschland unterstützte mit (Labor-)Material. Aktuell steht im Fokus der Zusammenarbeit eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft sowie die Unterstützung der ruandischen Pläne zum Aufbau eines lokalen Pharmasektors, unter anderem unter Einbeziehung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Im Juni 2022 erfolgte der Spatenstich für eine Investition von BioNTech zur Impfstoffproduktion.

Seit 2014 ist das Goethe Institut in Kigali als eigenständiges Institut vertreten. Neben der Förderung im Bildungsbereich werden in Ruanda auch Projekte im Kulturbereich durchgeführt und Stipendien angeboten. Seit 2018 ist zudem die Friedrich-Ebert-Stiftung mit einem Büro vor Ort.

Das Bundesland Rheinland-Pfalz unterhält seit 1982 eine enge Partnerschaft auf dezentraler Ebene mit Ruanda und ist mit einem eigenen Koordinationsbüro in Kigali vertreten. 2022 wurde das 40-jährige Jubiläum der Partnerschaft begangen (inkl. Besuch von Ministerpräsidentin Malu Dreyer). An der Partnerschaft beteiligen sich Kirchen, Schulen, Universitäten und Fachhochschulen, Verbände, Unternehmen, gesellschaftliche Gruppen wie Sportvereine und Bildungseinrichtungen. Diese einzigartige Förderung des zivilgesellschaftlichen Austauschs ergänzt die staatliche Kooperation.

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